Stiftungsbeirat
Hier stellen wir Ihnen die Mitglieder des Stiftungsbeirats vor!
Prof.‘in Dr. Susanne Baer, LL.M. (Michigan), war von Februar 2011 bis Februar 2023 Richterin des Bundesverfassungsgerichts im Ersten Senat in Karlsruhe. Sie hat eine Professur für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist Bates Global Law Professor der University of Michigan Law School. Sie erhielt Ehrendoktorwürden der University of Michigan 2014, der Universitäten Hasselt und Luzern 2018 und ist Fellow der British Academy of Arts and Sciences. Bis 2011 lehrte sie regelmäßig an der CEU Budapest, als Gast auch in Toronto und Linz.
Sie hat Rechts- und Politikwissenschaften studiert, sich in Initiativen gegen häusliche Gewalt und gegen Diskriminierung engagiert und arbeitet zu vergleichendem Verfassungsrecht, Antidiskriminierungsrecht und kritischer Rechtsforschung/Rechtssoziologie. An der Humboldt-Universität war sie Vizepräsidentin, Sprecherin des Zentrums für Geschlechterstudien, Studiendekanin der Juristischen Fakultät, gründete das Law & Society Institut Berlin und die Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte. Seit Jahren setzt sie sich für Rechtsbildung ein, u. a. für das bundesweite Forum Recht, die klinische Ausbildung an juristischen Fakultäten oder mit #rechtreal.
Bild: Britney Majure
Matthias Bruhn ist Professor für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und Philosophie in Hamburg (Promotion 1997) war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Warburg-Haus tätig, gefolgt von mehreren Fellowships und einer Tätigkeit als Koordinator der World Heritage Studies der BTU Cottbus. Er war Leiter der Berliner Forschungsgruppe „Das Technische Bild“ (2005-2018) und Mitglied des Exzellenz-Clusters „Bild Wissen Gestaltung. Ein interdisziplinäres Labor“ an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehören politisch-ökonomische und wissenschaftliche Funktionen von Bildern, die Geschichte visueller Medien sowie vergleichende kunstwissenschaftlich Ansätze.
Copyright: Michelle Mantel
Sabine Achour, Politikwissenschaftlerin und Latinistin, ist Professorin für Politikdidaktik und Politische Bildung am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Im Rahmen ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit Herausforderungen für die politische Bildung in einer immer diverser werdenden Gesellschaft. Im Zentrum steht der Umgang in einer pluralistischen Demokratie mit zunehmender Vielfalt, Ideologien der Ungleichwertigkeit, Migration, Inklusion, durchgängiger Sprachbildung und religiöser Pluralität. Das geht einher mit der Frage, wie politische Bildung Lernende sowie Lehrende darauf vorbereiten kann.
Ihre Forschungsergebnisse fließen u. a. in ihre Tätigkeit als Mitherausgeberin der Zeitschrift Politikum und „Wochenschau für den Politikunterricht“ des Wochenschau-Verlages in Frankfurt a.M. Sabine Achour gehört zu den Gründungsmitgliedern des Interdisziplinären Zentrums für Inklusionsforschung Berlin (ZfIB) an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Copyright: Sabine Achour
Pascale Cancik ist Inhaberin des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Geschichte des europäischen öffentlichen Rechts und Verwaltungswissenschaften an der Universität Osnabrück. Nach dem rechtswissenschaftlichen Studium in Tübingen und an der Freien Universität Berlin war sie von 1997 bis 2000 als Rechtsanwältin für Wirtschaftsverwaltungsrecht für eine Düsseldorfer Kanzlei tätig. 1999 promovierte sie mit einer Arbeit zum Verfassungs- und Parlamentsrecht an der Universität Tübingen, 2006 folgte dort die Habilitation. Ab 2007 war Prof.‘in Cancik als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe tätig, bevor im April 2008 der Ruf an die Universität Osnabrück erfolgte.
Als Fellow des Kulturwissenschaftlichen Kollegs Konstanz arbeitete sie 2014/2015 im Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“, im Wissenschaftsjahr 2017/2018 war sie Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Seit 2020 ist Professorin Cancik Mitglied im Vorstand der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer e.V.
Copyright: Pascale Cancik
Marion Eckertz-Höfer war bis zu ihrer Pensionierung (2014) Präsidentin des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig. Sie studierte Jura und Volkswirtschaft in Saarbrücken und Tübingen. Ihre überwiegend richterliche Laufbahn begann sie 1977 in der ordentlichen Justiz von Baden-Württemberg (Heidelberg/Mannheim). Nach 4 ½ Jahren als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bundesverfassungsgericht (Dezernat Dr. Helmut Simon) wurde sie 1988 Amtschefin (Ministerialdirigentin) im neu gegründeten Frauenministerium von Schleswig-Holstein. Als Persönliche Beauftragte des Innenministers vertrat sie von 1991 bis 1993 dieses Land in der Verfassungskommission des Bundesrates. 1993 wurde sie zur Richterin am BVerwG gewählt. Nach Ernennung 2001 zur Vorsitzenden Richterin und 2002 zur Vizepräsidentin wurde sie im Jahr 2007 Präsidentin des Gerichts. Nach ihrer Pensionierung war/ist sie Mitglied des Bundesvorstands des Deutschen Juristinnenbunds und der Kommission NS-Raubgut (“Limbach-Kommission“) sowie Vorstandsvorsitzende der gemeinnützigen Leipzigstiftung.
Prof. Dr. Karim Fereidooni, Jahrgang 1983, studierte Germanistik, Politikwissenschaft, Geschichte, Deutsch als Zweitsprache und Europäische Studien an der Universität Trier und an der Mid Sweden University. Von 2010 bis 2016 war er Lehrer in Dorsten/NRW und darüber hinaus Lehrbeauftragter an der FH Magdeburg-Stendal, der Universität zu Köln sowie an der Ruhr-Universität Bochum. Als Stipendiat der Stiftung der Deutschen Wirtschaft promovierte er an der Universität Heidelberg zu „Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen von Referendar*innen und Lehrer*innen ‚mit Migrationshintergrund‘ im deutschen Schulwesen“. Seit 2016 ist er Juniorprofessor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Rassismuskritik in pädagogischen Institutionen, Schulforschung und Politische Bildung in der Migrationsgesellschaft und Diversitätssensible Lehrer:innenbildung.
Prof. Fereidooni berät die Bundesregierung im Kabinettsausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus sowie im Unabhängigen Expert*innenkreis Muslimfeindlichkeit des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat.
Foto: Nils vom Lande
Dr. Christine Fuchsloch, Jahrgang 1964, ist seit März 2024 als erste Frau Präsidentin des Bundessozialgerichts. Sie studierte Rechtswissenschaften in Frankfurt am Main und Hamburg (einstufig), wo sie auch zu Geschlechterdiskriminierung promovierte. Ihre richterliche Laufbahn begann 1993 am Sozialgericht Hamburg. 1998 bis 2001 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Bundesverfassungsgericht abgeordnet. Es folgten Tätigkeiten am Sozialgericht Berlin sowie am Landessozialgericht Berlin-Brandenburg. Von Juli 2010 bis Februar 2024 war sie Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landessozialgerichts.
Christine Fuchsloch war zudem im Ehrenamt von 2009 bis 2019 Verfassungsrichterin des Landes Brandenburg und von November 2020 bis Juli 2024 Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landesverfassungsgerichts.
Ihre Veröffentlichungen beschäftigten sich schwerpunktmäßig mit Fragen der Grundsicherungssysteme und zu Familienleistungen. Zudem engagiert sie sich in unterschiedlichen Funktionen ehrenamtlich, u.a. als Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes, des Deutschen Sozialgerichtstages und der Neuen Richtervereinigung.
Michael Börner, geboren 1996 in Karlsruhe, ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Team des Lernort Kislau e. V. (Karlsruhe) tätig. Im Anschluss an ein Bachelor-Studium der Geschichts- und Politikwissenschaft in Tübingen und Reims absolvierte er ein Master-Studium der Neueren und Neuesten Geschichte in Heidelberg und Wien. Während des Studiums hat er Erfahrungen in der historisch-politischen Bildung, in der Politikvermittlung sowie im Kulturmanagement gesammelt. Im Juni 2021 wurde er zum Zweiten Vorsitzenden des Fördervereins FORUM RECHT e. V. gewählt, seit Juni 2023 fungiert er als dessen Erster Vorsitzender.
Foto: Michael Börner
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg und der Referendarszeit, die sie u.a. am Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg absolvierte, begann Jutta Gurkmann 2002 als Juristin bei EURO-INFOVERBRAUCHER e.V., einem deutsch-französischen Verein, dessen Aufgabe die Information und Beratung europäischer Verbraucher in grenzüberschreitenden Angelegenheiten ist. 2006 übernahm sie die Leitung des dort angesiedelten Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland.
Seit 2009 ist Jutta Gurkmann für den vzbv tätig. Seit neun Jahren verantwortet die Volljuristin als Geschäftsbereichsleiterin Verbraucherpolitik eine Reihe von verbraucherpolitischen Themen des Verbands. Als Leiterin des Teams Recht und Internationales baute sie zuvor das Büro Brüssel (Belgien) mit auf, das für den vzbv die europäischen Interessen der Verbraucher:innen vertritt. Von 2009 bis 2012 war sie als Referentin für Wirtschaftsrecht beim vzbv tätig, wo sie vor allem für die Themen europäisches Verbraucher- und Vertragsrecht, Kartellrecht, Verbraucherinformationsrecht sowie Kollektivklagen und Schlichtung zuständig war. Von 2013 bis 2015 leitete sie das Team Recht und Handel und übernahm ab 2015 die Leitung des Bereichs Verbraucherpolitik.
Bild: ALL Pictures (C) Holger Gross – vzbv
Dr. Wolfgang Janisch ist Journalist mit dem Schwerpunkt Justiz und Rechtspolitik sowie Korrespondent der Süddeutschen Zeitung. Nach dem Jurastudium in Konstanz war er seit 1987 als Journalist tätig, zunächst bei der Mainzer Rhein-Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dann als freier Journalist in Karlsruhe. Währenddessen absolvierte er seine juristische Promotion in Mainz. Von 1997 bis 2009 arbeitete er als justizpolitischer Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe. Seit 2010 berichtet er für die Süddeutsche Zeitung aus Karlsruhe über die obersten deutschen und europäischen Gerichtshöfe. Als zweiter – und einige Jahre erster – Vorsitzender gehörte Janisch mehr als 20 Jahre dem Vorstand der Justizpressekonferenz Karlsruhe an.
Copyright: Wolfgang Janisch
Dieter Killmer ist Bundesanwalt beim Bundesgerichtshof. Nach Studium und Referendariat in Schleswig-Holstein arbeitete er zunächst an verschiedenen Gerichten und Staatsanwaltschaften in Niedersachsen. An eine Abordnung als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Generalbundesanwalt schloss sich eine weitere Abordnung an das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz an, bevor er zum Generalbundesanwalt zurückkehrte. Nach Tätigkeiten in den Bereichen Revision und Spionage leitet er dort ein Ermittlungsreferat in der Abteilung Terrorismus. In mehreren großen Strafverfahren der Phänomenbereiche Islamismus und Rechtsterrorismus vertrat er für den Generalbundesanwalt die Anklage.
Dieter Killmer ist Mitglied im Präsidium und zugleich stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Richterbundes. Dieser ist mit über 18.000 Mitgliedern – bei gut 25.000 Richter:innen und Staatsanwält:innen insgesamt – der größte Verband dieser Berufsgruppe in Deutschland.
Winfried Kluth studierte Rechtswissenschaft und Geschichte an den Universitäten Bonn und Münster und promovierte 1987 mit einer kommunalrechtlichen Arbeit an der Universität Münster. Die Habilitation folgte 1996 an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln mit einer staatsrechtlichen Arbeit. Die Universität zu Köln verlieh die venia legendi für Staats- und Verwaltungsrecht, Europarecht und Finanzrecht. Nach Ablehnung eines Rufs an die Universität Bielefeld 1999 nahm er einen Ruf an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auf einen Lehrstuhl für Öffentliches Recht an. Von 2000-2014 war Prof. Kluth Richter des Landesverfassungsgerichts Sachsen-Anhalt.
Er engagiert sich unter anderem als Geschäftsführender Direktor der Interdisziplinären Wissenschaftlichen Einrichtung Genossenschafts- und Kooperationsforschung sowie Leiter der Forschungsstelle Migrationsrecht. Prof. Kluth ist zudem Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Gesetzgebung und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Stiftung aktive Bürgerschaft.
Copyright: Kaltwasser
Der gebürtige Karlsruher studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Christliche Archäologie in Bonn und Heidelberg und schloss das Studium 1996 mit der Promotion ab. Anschließend begann er seine berufliche Tätigkeit als Volontär und Kurator am Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Als Referent für Museumsberatung wechselte er 2001 nach Ludwigshafen zum Museumsverband Rheinland-Pfalz. Von 2004 bis 2007 plante und organisierte er die Große Landesausstellung „Konstantin der Große“ in Trier und übernahm 2008 die Direktion des Rheinischen Landesmuseums Trier. 2011 wechselte er als Direktor und Geschäftsführer an das Historische Museum der Pfalz Speyer. Seit 2010 ist Herr Köhne Vorstandsmitglied beim Deutschen Museumsbund, von 2014 bis Mai 2022 war er dort Präsident. Seit Juli 2014 ist Prof. Dr. Eckart Köhne Direktor des Badischen Landesmuseums Karlsruhe.
Copyright: Badisches Landesmuseum / Uli Deck
Canan Korucu ist Co-Geschäftsführerin von ufuq.de. Sie studierte Erziehungswissenschaften und Gender Studies in Berlin. Nach beruflichen Stationen der außerschulischen Bildungsarbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen zu Themen wie antimuslimischer Rassismus und interreligiöser Dialog war sie an der Universität Bremen als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Der Schwerpunkt ihrer Forschung und Lehre lag dabei auf der Analyse gesellschaftlicher Dominanz- und Differenzverhältnisse im Kontext von Migration, Gender und Islam.
Zu ihren aktuellen Arbeitsschwerpunkten zählen u. a. rassismuskritische Ansätze in schulischer und außerschulischer Bildungsarbeit, Prävention von islamistischen Einstellungen in Sozialen Medien sowie Fortbildungen von Fachkräften zu antimuslimischem Rassismus und Ansätzen universeller Islamismusprävention in der pädagogischen Arbeit.
ufuq.de ist ein anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und arbeitet an der Schnittstelle von politischer Bildung, Pädagogik und Prävention zu den Themen Islam, antimuslimischer Rassismus und Islamismus. Mit seinen Angeboten ist ufuq.de bundesweit Ansprechpartner für Pädagog:innen, Lehrkräfte und Mitarbeiter:innen von Behörden.
Copyright: Christian Kautz
Thomas Krüger, geboren 1959, absolvierte nach Schule und Ausbildung ein Studium der Theologie und begann seine politische Karriere 1989 als Gründungsmitglied und Geschäftsführer der Sozialdemokraten in der DDR (SDP) sowie Mitglied der Volkskammer in der DDR. Von 1990 bis 1991 war er Erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters in Ost-Berlin sowie Stadtrat für Inneres beim Magistrat Berlin und in der Gemeinsamen Landesregierung. Von 1991 bis 1994 war er Senator für Jugend und Familie in Berlin, anschließend von 1994 bis 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages.
Seit Juli 2000 leitet er als Präsident die Bundeszentrale für politische Bildung. Thomas Krüger ist auch im kulturellen und sozialen Bereich aktiv: Seit 1995 als Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes und Mitglied des Kuratoriums für den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten.
Jan Linders ist seit 2019 Leiter des Bereichs Programm und Veranstaltungen der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss. Aufgewachsen in Hamburg als Sohn eines Rechtsanwalts und einer Mitarbeiterin der Kulturbehörde, studierte er in Hamburg und Baltimore Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Musikwissenschaft und Philosophie. Er lernte Theater u. a. bei George Tabori, Achim Freyer, Heiner Müller, Robert Wilson, Andrea Breth, arbeitete seit 2000 als freier Dramaturg in Berlin und international. 2009 ging er als Schauspieldirektor und stellv. Intendant ans Theater Heidelberg, 2011 ans Staatstheater Karlsruhe, wo er künstlerische Projekte mit und im Bundesverfassungsgericht, Bundesgerichtshof und der Generalbundesanwaltschaft initiierte. Er war im Vorstand der Dramaturgischen Gesellschaft und Vizepräsident der Europäischen Theaterkonvention, ist Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste Bensheim und arbeitet im Vorstand des Internationalen Theaterinstituts / Deutsche Sektion.
Bild: Felix Grünschloß
Prof. Dr. Michele Luminati stammt aus der italienischen Schweiz und studierte Rechtswissenschaft an der Universität Zürich, wo er 1995 promovierte. Während der folgenden Tätigkeit als Oberassistent in Zürich habilitierte er sich mit der Arbeit „Priester der Themis. Richterliches Selbstverständnis in Italien nach 1945“ (2007). An der Universität Luzern ist er seit 2004 Professor für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie. Er ist Gründer und einer der Direktoren des Instituts für Juristische Grundlagen der Universität Luzern – lucernaiuris.
2010-2013 war er Leiter des universitären Schwerpunkts und des Graduiertenkollegs „Text und Normativität“. 2012 organisierte er in Luzern den 39. Deutschen Rechtshistorikertag. Von 2013 bis 2016 war er Direktor des Istituto Svizzero in Rom. Seit 2018 leitet er das SNF-Sinergiaprojekt „Milan and Ticino (1796-1848). Shaping the Spaciality of a European capital”. 2020 erhielt er für seine langjährigen Forschungen in Sizilien den Kulturpreis der Stadt Noto (Premio Noto Antica). Seit 2022 ist er geschäftsführender Direktor des neu gegründeten Obwaldner Instituts für Justizforschung an der Universität Luzern.
Copyright: Michele Luminati
Nora Markard ist Professorin für Internationales Öffentliches Recht und Internationalen Menschenrechtsschutz an der Universität Münster. Sie studierte Jura an der Freien Universität Berlin und der Pariser Sorbonne, erwarb einen Master am King’s College London und war Gastforscherin an der University of Michigan und der Columbia Law School in New York. Ihre Promotion an der Humboldt-Universität zur rechtlichen Stellung von Kriegsflüchtlingen wurde u.a. mit dem Humboldt-Preis ausgezeichnet. Es folgten eine Tätigkeit als Postdoc an der Universität Bremen und eine Juniorprofessur an der Universität Hamburg.
Nora Markard forscht insbesondere zu den Gleichheitsrechten, dem Migrationsrecht und den sozialen Rechten. Sie ist Mitgründerin der Humboldt Law Clinic und der Refugee Law Clinic Hamburg. Als ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V. (GFF) engagiert sie sich für die Durchsetzung der Grund- und Menschenrechte in Deutschland mit den Mitteln strategischer Prozessführung. Seit 2022 ist sie Kuratoriums-Mitglied im Deutschen Institut für Menschenrechte.
Copyright: Nora Markard
Sabine Müller-Mall ist seit 2014 Professorin für Rechts- und Verfassungstheorie mit interdisziplinären Bezügen an der Philosophischen Fakultät der TU Dresden. Sie studierte Rechts- und Politikwissenschaften in Freiburg, Aix-en-Provence und Leipzig und war Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. Sie arbeitete als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an den Universitäten Göttingen und Berlin (HU) sowie als Postdoc am Sonderforschungsbereich 626 “Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste.“
Die Promotion erfolgte 2010 an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Rechtsphilosophie, Verfassungstheorie und Verfassungsrecht, die Theorie juridischen Urteilens, Recht und Ästhetik sowie das Verhältnis von Normativität und Techniken künstlicher Intelligenz. Publikationen: „Performative Rechtserzeugung“ (2012); „Legal Spaces. Towards a Topological Thinking of Law“ (2013); „Freiheit und Kalkül. Die Politik der Algorithmen“ (2020).
Copyright: Gordon Welters
Angelika Nußberger ist seit 2002 Professorin an der Universität zu Köln, Inhaberin des Lehrstuhls für Verfassungsrecht, Völkerrecht und Rechtsvergleichung und Gründungsdirektorin der Akademie für europäischen Menschenrechtschutz, die das Institut für osteuropäisches Recht und Rechtsvergleichung integriert. Zudem ist sie Vizepräsidentin des Verfassungsgerichts von Bosnien-Herzegowina, Mitglied der Venedig-Kommission des Europarats und völkerrechtliche Beraterin des Auswärtigen Amtes.
Von 2011 bis 2019 war sie die für Deutschland gewählte Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, von 2017 bis zum Ende ihres Mandats dessen Vizepräsidentin. Sie hat Slavistik, Neuere Deutsche Literatur und Romanistik sowie Rechtswissenschaften in München und Würzburg studiert. 1985 war sie zu einem Studienaufenthalt in Moskau, von 1994 bis 1995 als Visiting Researcher an der Harvard Law School.
Copyright: Josef Fischnaller
Professorin Dr. iur. Beate Rudolf ist Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, der Nationalen Menschenrechtsinstitution Deutschlands gemäß den Pariser Prinzipien der Vereinten Nationen (DIMR-Gesetz). Von 2016 bis 2019 war sie zugleich Vorsitzende der Global Alliance of National Human Rights Institutions, des Weltverbands der Nationalen Menschenrechtsinstitutionen. Zuvor lehrte und forschte sie als Juniorprofessorin zu Verfassungs-, Völker- und Europarecht sowie Gleichstellungerecht an der Freien Universität Berlin.
Sie war Vizepräsidentin der Europäischen Juristinnenvereinigung (EWLA). 2017 verlieh ihr die Freie Universität Berlin den Margherita-von-Brentano-Preis für ihr langjähriges akademisches und gesellschaftspolitisches Wirken im Bereich der Menschenrechte und insbesondere der Frauenrechte. Zahlreiche Veröffentlichungen zu grund- und menschenrechtlichen Fragestellungen und der Verknüpfung von nationalem und internationalem Menschenrechtsschutz.
Copyright: DIMR/ A. Illing
Dr. Miriam Saage-Maaß ist Rechtsanwältin und stellvertretende Legal Director des ECCHR, wo sie das Programm Wirtschaft und Menschenrechte aufbaute und seit mehreren Jahren leitet. Sie arbeitete unter anderem an Verfahren gegen Unternehmen wie KiK zur Ausbeutung von Arbeiter*innen in Südasien und Strafverfahren beim Internationalen Strafgerichtshof gegen europäische Waffenproduzenten wegen Beihilfe zu Kriegsverbrechen. Außerdem ist sie Lehrbeauftragte an der Freien Universität Berlin sowie Mitglied im Koordinationskreis von CorA (Corporate Accountability-Netzwerk für Unternehmensverantwortung).
Copyright: Miriam Saage-Maaß
Ulrich Schellenberg, Jahrgang 1960, ist Rechtsanwalt und Notar. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg zog er nach Berlin und leistete das Referendariat u. a. am Kammergericht ab. 1989 erfolgte die Zulassung zur Anwaltschaft, 1995 die Bestellung zum Notar. Darüber hinaus ist Schellenberg seit 2007 Fachanwalt für Erbrecht und seit 2008 Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht. Neben seinem Engagement im Vorstand und Präsidium des DAV seit 1999 war er von 2003 bis 2015 Vorsitzender des Berliner Anwaltsvereins und war 2015 bis 2019 Präsident des Deutschen Anwaltvereines.
Copyright: Ulrich Schellenberg / Fotograf: Andreas Borghardt
Christiane Schmaltz ist Richterin am Bundesgerichtshof. Sie studierte Rechtswissenschaften in Göttingen und an der University of Virginia in Charlottesville, USA. Nach Promotion und Referendariat arbeitete sie zunächst als Rechtsanwältin in einer internationalen Wirtschaftskanzlei, bevor sie Ende 2004 in den höheren Justizdienst des Landes Schleswig-Holstein eintrat. Nach Stationen an verschiedenen Amtsgerichten sowie am Landgericht Lübeck war sie von 2009 bis 2010 an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und von 2011 bis 2015 an das Bundesverfassungsgericht abgeordnet. Bis zu ihrem Wechsel nach Karlsruhe Anfang 2018 war sie am Oberlandesgericht in Schleswig tätig.
Christiane Schmaltz ist seit 2011 Ad-hoc Richterin für Deutschland am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und seit Mai 2020 stellvertretendes Mitglied des Schleswig-Holsteinischen Landesverfassungsgerichts. Sie ist Mitglied der Neuen Richtervereinigung e.V., die sie im Beirat vertritt.
Copyright: Christiane Schmaltz
Uwe Schwabe, geboren 1962, arbeitete nach seiner Ausbildung zum Instandhaltungsmechaniker von 1988 bis 1990 als Hilfskrankenpfleger in einem kirchlichen Pflegeheim. Bereits ab 1984 beteiligte er sich an verschiedenen Initiativen der Leipziger Oppositionsszene und engagierte sich neben der Umweltproblematik ab 1987 in der von ihm mitgegründeten „Initiativgruppe Leben“. Seit 1987 „Bearbeitung“ durch das MfS. 1989 war er wegen des Verteilens von Flugblättern für sieben Tage in Untersuchungshaft beim Ministerium für Staatssicherheit. Schwabe war Mitgründer des Neuen Forums in Leipzig und eine der ersten Kontaktpersonen. Seit 1994 arbeitet Schwabe im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig (ZFL) als Sammlungssachbearbeiter und ist seit 1993 Vorstandsvorsitzender vom Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.
Schwabe ist Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft, im Fachbeirat Gesellschaftliche Aufarbeitung/Opfer und Gedenken der Stiftung Aufarbeitung. Seit 11. Februar 2022 ist Uwe Schwabe stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Bildungswerk Sachsen der Deutschen Gesellschaft e.V.. Vom Stadtrat in Leipzig wurde Uwe Schwabe 2019 in das Kuratorium „Friedliche Revolution 1989“ gewählt.
Copyright: Rowan Kreuzau
Sybille Steinbacher ist seit 2017 Direktorin des Fritz Bauer Instituts und Professorin für Geschichte und Wirkung des Holocaust am Historischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Von 2010 bis 2017 war sie Universitätsprofessorin für Zeitgeschichte/Vergleichende Diktatur-, Gewalt- und Genozidforschung an der Universität Wien. Fellowships führten sie an die Harvard University und das Mandel Center for Advanced Holocaust Studies am United States Holocaust Memorial Museum in Washington D.C. Steinbacher hat in München Geschichte und Politikwissenschaft studiert und war Stipendiatin am Institut für Zeitgeschichte München sowie am Deutschen Historischen Institut in Warschau.
Sie promovierte an der Ruhr-Universität Bochum und habilitierte sich an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, jeweils am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte von Prof. Dr. Norbert Frei. Veröffentlichungen u. a.: „Auschwitz. Geschichte und Nachgeschichte“ (5. Aufl. 2020); (Hg.) „Der deutsch-sowjetische Krieg 1941-1945. Geschichte und Erinnerung“ (2020); (Hg.) „Geschichte von gestern für Deutsche von morgen? Die Erfahrung des Nationalsozialismus und historisch-politisches Lernen in der (Post-)Migrationsgesellschaft“ (2019).
Copyright: Jørgensen
Nora Sternfeld ist Kunstvermittlerin und Kuratorin. Sie ist Professorin für Kunstpädagogik an der HFBK Hamburg. Von 2018 bis 2020 war sie documenta Professorin an der Kunsthochschule Kassel. Von 2012 bis 2018 war sie Professorin für Curating and Mediating Art an der Aalto University in Helsinki. Darüber hinaus ist sie Co-Leiterin des /ecm – Studienprogramm für Ausstellungstheorie und -praxis an der Universität für angewandte Kunst Wien, im Kernteam von schnittpunkt. ausstellungstheorie & praxis, Mitbegründerin von trafo.K, Büro für Bildung, Kunst und kritische Wissensproduktion (Wien), seit 2022 ist sie Teil von INGLAM – Inglourious Art Mediators – eine Band für Lecture Performances (Hamburg) und seit 2011 von freethought, Plattform für Forschung, Bildung und Produktion (London). In diesem Zusammenhang war sie auch eine der künstlerischen Leiter:innen der Bergen Assembly 2016 und arbeitete von 2020-2022 an „Spectral Infrastructure“ – einem Forschungskontext in Kooperation mit der basis voor actuele kunst (BAK, Utrecht). Sie publiziert zu zeitgenössischer Kunst, Museum Studies, Bildungstheorie, Geschichtspolitik und Antirassismus.
Copyright: Daniel Shaked
Prof. Dr. Christian Waldhoff, Jahrgang 1965, ist seit 2012 Inhaber eines Lehrstuhls für Öffentliches Recht an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Zuvor hatte er seit 2003 einen Lehrstuhl an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn inne und war zugleich Direktor des dortigen Kirchenrechtlichen Instituts sowie stellvertretender Direktor des Käte-Hamburger-Kollegs „Recht als Kultur“. Waldhoff studierte Rechtswissenschaft in Bayreuth, Fribourg, München und Speyer. Promotion und Habilitation erfolgten 1996 und 2002 in München.
Waldhoff besitzt die Lehrbefähigung für Staats- und Verwaltungsrecht, Steuerrecht, Europarecht sowie Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Neuzeit. 2010 bis 2014 war er Vorstand der Vereinigung für Verfassungsgeschichte, 2018/19 der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer. Seit 2019 ist Waldhoff Mitglied des Ausschusses unabhängiger Persönlichkeiten des Europäischen Parlaments und des Rates über das Statut und die Finanzierung europäischer politischer Parteien und Stiftungen. Seine Arbeitsgebiete sind das öffentliche Finanzrecht, das Parlamentsrecht, Verfassungsgeschichte, das Verhältnis von Recht und Religion sowie das Allgemeine Verwaltungsrecht.
Copyright: Christian Waldhoff
Gisela Weiß ist promovierte Historikerin und Professorin für Museumspädagogik an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig. Nach dem Lehramtsstudium in Geschichte, Kunst und Mathematik promovierte sie in Neuerer und Neuester Geschichte an der Universität Münster. Es folgten verschiedene Stationen als Wissenschaftliche Mitarbeiterin – vom Stadtarchiv bis zum LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster. 2005 übernahm sie die Museumsleitung am Rheinischen Schützen-Museum Neuss. 2006 erfolgte die Berufung an die HTWK Leipzig.
Zu ihren Lehr- und Forschungsschwerpunkten zählen die personale und mediale Kommunikation im Museum, besucherorientierte Museumsausstellungen, Qualifizierung und Professionalisierung im Vermittlungsbereich sowie Museumsgeschichte und Erinnerungskultur. Sie engagiert sich u. a. als Stellvertretende Sprecherin im „Arbeitskreis Bildung und Vermittlung“ des Deutschen Museumsbundes e.V., als Mitglied des Arbeitskreises „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“ in Leipzig und Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats für das Leipziger Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte.
Copyright: Gisela Weiß
Prof. Dr. Andreas Wirsching, geboren 1959, ist Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin und Inhaber des Lehrstuhls für Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er studierte Geschichte und evangelische Theologie, wurde 1988 an der Universität Erlangen promoviert und habilitierte sich 1995 im Fach Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Regensburg. Von 1996 bis 1998 lehrte er als Professor für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas an der Universität Tübingen. Von 1998 bis 2011 war er Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg.
Er ist u. a. Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Vergleichende deutsche und französische Geschichte im 20. Jahrhundert, Geschichte der Weimarer Republik, des Kommunismus, des Faschismus und des Nationalsozialismus 1918 – 1945, deutsche und europäische Geschichte seit den 1970er Jahren sowie Geschichte und Theorie der Moderne.
Copyright: Institut für Zeitgeschichte München-Berlin