Die extreme Rechte und das Recht: Wie völkisches Denken den Rechtsstaat angreift
Mit: Prof. Dr. Uwe Puschner, Historiker und Professor für Neuere Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut, Freie Universität Berlin und Prof. Dr. Alexander Thiele, Rechtswissenschaftler und Professor für Staatstheorie und Öffentliches Recht, BSP Business & Law School Berlin
Was bedeutet es, wenn der Staat nur noch bestimmten Gruppen zentrale Rechte zubilligen soll – etwa jenen, die zu einem ethnisch definierten „deutschen Volk“ gehören? Solche Auffassungen sind längst keine Randerscheinung mehr und Teil öffentlicher Debatten geworden. Sie stehen für ein völkisches Rechtsdenken, das zentrale Prinzipien des demokratischen Rechtsstaats in Frage stellt. Die Stiftung Forum Recht greift das Thema auf, nachdem das aktuelle Gutachten des Bundesamts für Verfassungsschutz vom Mai 2025 zur AfD sich ausführlich damit beschäftigt und auch innerhalb der Rechtsaußen-Szene eine intensive Diskussion darüber ausgelöst hat.
Am 10. September 2025 sprechen wir bei „Let’s Talk About Recht“ mit dem Historiker Prof. Dr. Uwe Puschner und dem Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Alexander Thiele über die ideologischen und juristischen Grundlagen eines Denkens, das nicht nur einzelne Rechte infrage stellt, sondern die rechtlichen Fundamente unserer demokratischen Ordnung herausfordert.
Was macht völkisches Rechtsdenken historisch und aktuell aus? Und wie werden Rechtsbegriffe strategisch umgedeutet, um rechtsstaatliche Prinzipien wie Gleichheit und Menschenwürde zu entleeren oder ins Gegenteil zu verkehren? Besonders im Fokus: die oft übersehene Wirksamkeit solcher Umdeutungen im einfachen Recht – etwa im Arbeitsrecht oder Mietrecht – also jenen Rechtsgebieten, die unser tägliches Zusammenleben strukturieren. Dabei geht es nicht nur um Angriffe auf das Verhältnis von Bürgern und Bürgerinnen und Staat, sondern um tiefgreifende Versuche, gesellschaftliche Ungleichheit über das Recht zu legitimieren.
Zugleich beleuchten wir die Frage, wie das Recht eigentlich funktioniert. Warum bietet es Auslegungsspielräume? Wie ermöglichen diese individuelle Gerechtigkeit? Und wie können sie missbraucht werden?
Die Stiftung lädt das Publikum herzlich ein, sich mit Fragen am Gespräch zu beteiligen.
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Einlass ist 20 Minuten vor Beginn.
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