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Digitales Symposium 3.0

Das digitale internationale Symposium 3.0 der Stiftung Forum Recht widmet sich der Vermittlung von Recht und Rechtsstaatlichkeit. Wir fragen nach den Potentialen und Herausforderungen der inhaltlichen Berührungspunkte von Rechtsstaat und Demokratie, Menschenrechten und historischen Unrechtsnarrativen.

Impulse zum Rechtsstaat

Wie lässt sich Rechtsstaatlichkeit vermitteln? Wie stellt man (Menschen-)Recht(e) aus? Welche Rolle spielt der Rechtsstaat in der politischen Bildung?
Das Symposium geht diesen und anderen Fragen in drei Themenblöcken nach. Multiperspektivische kurze Impulse und ausgewählte internationale Vermittlungs- und Ausstellungsprojekte werden vorgestellt und diskutiert mit dem Ziel, die Stiftung Forum Recht auf dem Weg ihrer Profilschärfung zu begleiten.

Rechtsstaat und Unrecht

Welchen Einfluss haben (trans-)nationale Unrechtserfahrungen auf die Bildung von Rechtsstaaten und die Wertschätzung von und Kritik an Rechtsstaatlichkeit?

Welche Herausforderungen und Probleme könnten mit einer teleologischen Perspektive auf die deutsche und europäische Verfassungsgeschichte einhergehen?
Und welche Konsequenzen sollten daraus für die Vermittlung von Recht und Rechtsstaatlichkeit gezogen werden?

Braucht es die Unrechtserfahrung, um die Entwicklung eines Rechtsstaats wirksam thematisieren zu können?

Impulsbeitrag von Prof. Dr. Andreas Wirsching

(Institut für Zeitgeschichte, Berlin/München)

Prof. Dr. Andreas Wirsching, geboren 1959, ist Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin und Inhaber des Lehrstuhls für Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er studierte Geschichte und evangelische Theologie, wurde 1988 an der Universität Erlangen promoviert und habilitierte sich 1995 im Fach Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Regensburg. Von 1996 bis 1998 lehrte er als Professor für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas an der Universität Tübingen. Von 1998 bis 2011 war er Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg. Er ist u. a. Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Seine Forschungsschwerpunkte sind:  Vergleichende deutsche und französische Geschichte im 20. Jahrhundert, Geschichte der Weimarer Republik, des Kommunismus, des Faschismus und des Nationalsozialismus 1918 – 1945, deutsche und europäische Geschichte seit den 1970er Jahren sowie Geschichte und Theorie der Moderne.

Impulsbeitrag von Prof. Dr. Peer Zumbansen

(McGill University, Montreal)

Professor Zumbansen studierte Rechtswissenschaften und Philosophie in Frankfurt, Paris (Nanterre) und Harvard. Nach dem zweiten Staatsexamen und der Habilitation für Zivil- und Gesellschaftsrecht, Rechtstheorie und – philosophie sowie Rechtsvergleichung nahm er einen Ruf auf eine Forschungsprofessur in Toronto an. 2014 folgte er einem Ruf an die Dickson Poon School of Law des King’s College London als Professor of Transnational Law und Gründungsdirektor des Transnational Law Institute. Seit Januar 2021 ist er Inhaber der neuen Professur für Wirtschaftsrecht der McGill Universität, Faculty of Law, in Montreal, Kanada. Besuchsprofessuren u.a. in Yale, Melbourne, Bremen, Rom, Luzern, St Gallen, Bilbao, Dublin, Bilbao and Sao Paulo. Zumbansen ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher im Privat- und Wirtschaftsrecht, in Rechtstheorie und im Transnationalen Recht. Zuletzt erschienen von ihm herausgegeben „The Many Lives of Transnational Law: Critical Engagements with Jessup’s Bold Proposal“ (Cambridge 2020) und das „Oxford Handbook of Transnational Law“ (Oxford 2021). Von 2000-2013 war er Gründungsmitherausgeber des German Law Journal (www.germanlawjournal.com).

RECHTSSTAAT UND DEMOKRATIE

Demokratie und Rechtsstaatlichkeit bedingen einander, beschreiben jedoch unterschiedliche Aspekte gesellschaftlicher Ordnungs- und Beteiligungsprinzipen.

Welche Rolle müsste  Demokratiebildung in der Vermittlung von Rechtsstaatlichkeit infolgedessen einnehmen?

Wie könnten Zugänge zu Recht, Rechtsstaat und Rechtsstaatlichkeit gestalten werden, die sich inhaltlich nicht auf Demokratie beziehen?

Welche Formen und Ziele sollte die Vermittlung von Rechtsstaatlichkeit verfolgen?

Impulsbeitrag Prof. Dr. Nora Sternfeld

(Hochschule für Bildende Künste, Hamburg)

Nora Sternfeld ist Kunstvermittlerin und Kuratorin. Sie ist Professorin für Kunstpädagogik an der HFBK Hamburg. Von 2018 bis 2020 war sie documenta Professorin an der Kunsthochschule Kassel. Von 2012 bis 2018 war sie Professorin für Curating and Mediating Art an der Aalto University in Helsinki. Darüber hinaus ist sie Co-Leiterin des /ecm – Masterlehrgangs für Ausstellungstheorie und -praxis an der Universität für angewandte Kunst Wien, im Kernteam von schnittpunkt. ausstellungstheorie & praxis, Mitbegründerin und Teilhaberin von trafo.K, Büro für Bildung, Kunst und kritische Wissensproduktion (Wien) und seit 2011 Teil von freethought, Plattform für Forschung, Bildung und Produktion (London). In diesem Zusammenhang war sie auch eine der künstlerischen Leiter:innen der Bergen Assembly 2016 und ist seit 2020 BAK Fellow, basis voor actuele kunst (Utrecht). Sie publiziert zu zeitgenössischer Kunst, Bildungstheorie, Ausstellungen, Geschichtspolitik und Antirassismus.

Rechtsstaat und Menschenrechte

Im vergangenen Jahrzehnt entstanden international zahlreiche Museen und Kulturinstitutionen, die in Bezugnahme auf ihre Landesgeschichte einen besonderen thematischen Fokus auf Menschenrechte legten.

Wie ordnet sich der deutsche Begriff der Rechtsstaatlichkeit im Kontext von „rule of law“, „état de droit“ etc. ein?

Worin unterscheiden sich die Ideen, Vorstellungen und Systeme, die mit den Begriffen verbunden sind?

Welche Bedeutung spielen Menschenrechte im deutschen Verständnis von Rechtsstaatlichkeit?

Impulsbeitrag von Prof. Dr. Angelika Nußberger

(Universität zu Köln)

Angelika Nußberger ist seit 2002 Professorin an der Universität zu Köln, Inhaberin des Lehrstuhls für Verfassungsrecht, Völkerrecht und Rechtsvergleichung und Direktorin des Instituts für osteuropäisches Recht und Rechtsvergleichung. Gegenwärtig baut sie an der Universität eine Akademie für europäischen Menschenrechtschutz auf. Zudem ist sie Mitglied der Venedig-Kommission des Europarats, internationale Richterin am Verfassungsgericht von Bosnien-Herzegovina und völkerrechtliche Beraterin des Auswärtigen Amtes. Von 2011 bis 2019 war sie die für Deutschland gewählte Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, von 2017 bis zum Ende ihres Mandats dessen Vizepräsidentin. Sie hat Slavistik, Neuere Deutsche Literatur und Romanistik sowie Rechtswissenschaften in München und Würzburg studiert. 1985 war sie zu einem Studienaufenthalt in Moskau, von 1994 bis 1995 als Visiting Researcher an der Harvard Law School.

Rechtsstaat und Unrecht

Welchen Einfluss haben (trans-)nationale Unrechtserfahrungen auf die Bildung von Rechtsstaaten und die Wertschätzung von und Kritik an Rechtsstaatlichkeit?

Welche Herausforderungen und Probleme könnten mit einer teleologischen Perspektive auf die deutsche und europäische Verfassungsgeschichte einhergehen?
Und welche Konsequenzen sollten daraus für die Vermittlung von Recht und Rechtsstaatlichkeit gezogen werden?

Braucht es die Unrechtserfahrung, um die Entwicklung eines Rechtsstaats wirksam thematisieren zu können?

Impulsbeitrag von Prof. Dr. Andreas Wirsching

(Institut für Zeitgeschichte, Berlin/München)

Prof. Dr. Andreas Wirsching, geboren 1959, ist Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin und Inhaber des Lehrstuhls für Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er studierte Geschichte und evangelische Theologie, wurde 1988 an der Universität Erlangen promoviert und habilitierte sich 1995 im Fach Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Regensburg. Von 1996 bis 1998 lehrte er als Professor für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas an der Universität Tübingen. Von 1998 bis 2011 war er Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg. Er ist u. a. Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Seine Forschungsschwerpunkte sind:  Vergleichende deutsche und französische Geschichte im 20. Jahrhundert, Geschichte der Weimarer Republik, des Kommunismus, des Faschismus und des Nationalsozialismus 1918 – 1945, deutsche und europäische Geschichte seit den 1970er Jahren sowie Geschichte und Theorie der Moderne.

Impulsbeitrag von Prof. Dr. Peer Zumbansen

(McGill University, Montreal)

Professor Zumbansen studierte Rechtswissenschaften und Philosophie in Frankfurt, Paris (Nanterre) und Harvard. Nach dem zweiten Staatsexamen und der Habilitation für Zivil- und Gesellschaftsrecht, Rechtstheorie und – philosophie sowie Rechtsvergleichung nahm er einen Ruf auf eine Forschungsprofessur in Toronto an. 2014 folgte er einem Ruf an die Dickson Poon School of Law des King’s College London als Professor of Transnational Law und Gründungsdirektor des Transnational Law Institute. Seit Januar 2021 ist er Inhaber der neuen Professur für Wirtschaftsrecht der McGill Universität, Faculty of Law, in Montreal, Kanada. Besuchsprofessuren u.a. in Yale, Melbourne, Bremen, Rom, Luzern, St Gallen, Bilbao, Dublin, Bilbao and Sao Paulo. Zumbansen ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher im Privat- und Wirtschaftsrecht, in Rechtstheorie und im Transnationalen Recht. Zuletzt erschienen von ihm herausgegeben „The Many Lives of Transnational Law: Critical Engagements with Jessup’s Bold Proposal“ (Cambridge 2020) und das „Oxford Handbook of Transnational Law“ (Oxford 2021). Von 2000-2013 war er Gründungsmitherausgeber des German Law Journal (www.germanlawjournal.com).

RECHTSSTAAT UND DEMOKRATIE

Demokratie und Rechtsstaatlichkeit bedingen einander, beschreiben jedoch unterschiedliche Aspekte gesellschaftlicher Ordnungs- und Beteiligungsprinzipen.

Welche Rolle müsste  Demokratiebildung in der Vermittlung von Rechtsstaatlichkeit infolgedessen einnehmen?

Wie könnten Zugänge zu Recht, Rechtsstaat und Rechtsstaatlichkeit gestalten werden, die sich inhaltlich nicht auf Demokratie beziehen?

Welche Formen und Ziele sollte die Vermittlung von Rechtsstaatlichkeit verfolgen?

Impulsbeitrag Prof. Dr. Nora Sternfeld

(Hochschule für Bildende Künste, Hamburg)

Nora Sternfeld ist Kunstvermittlerin und Kuratorin. Sie ist Professorin für Kunstpädagogik an der HFBK Hamburg. Von 2018 bis 2020 war sie documenta Professorin an der Kunsthochschule Kassel. Von 2012 bis 2018 war sie Professorin für Curating and Mediating Art an der Aalto University in Helsinki. Darüber hinaus ist sie Co-Leiterin des /ecm – Masterlehrgangs für Ausstellungstheorie und -praxis an der Universität für angewandte Kunst Wien, im Kernteam von schnittpunkt. ausstellungstheorie & praxis, Mitbegründerin und Teilhaberin von trafo.K, Büro für Bildung, Kunst und kritische Wissensproduktion (Wien) und seit 2011 Teil von freethought, Plattform für Forschung, Bildung und Produktion (London). In diesem Zusammenhang war sie auch eine der künstlerischen Leiter:innen der Bergen Assembly 2016 und ist seit 2020 BAK Fellow, basis voor actuele kunst (Utrecht). Sie publiziert zu zeitgenössischer Kunst, Bildungstheorie, Ausstellungen, Geschichtspolitik und Antirassismus.

Rechtsstaat und Menschenrechte

Im vergangenen Jahrzehnt entstanden international zahlreiche Museen und Kulturinstitutionen, die in Bezugnahme auf ihre Landesgeschichte einen besonderen thematischen Fokus auf Menschenrechte legten.

Wie ordnet sich der deutsche Begriff der Rechtsstaatlichkeit im Kontext von „rule of law“, „état de droit“ etc. ein?

Worin unterscheiden sich die Ideen, Vorstellungen und Systeme, die mit den Begriffen verbunden sind?

Welche Bedeutung spielen Menschenrechte im deutschen Verständnis von Rechtsstaatlichkeit?

Impulsbeitrag von Prof. Dr. Angelika Nußberger

(Universität zu Köln)

Angelika Nußberger ist seit 2002 Professorin an der Universität zu Köln, Inhaberin des Lehrstuhls für Verfassungsrecht, Völkerrecht und Rechtsvergleichung und Direktorin des Instituts für osteuropäisches Recht und Rechtsvergleichung. Gegenwärtig baut sie an der Universität eine Akademie für europäischen Menschenrechtschutz auf. Zudem ist sie Mitglied der Venedig-Kommission des Europarats, internationale Richterin am Verfassungsgericht von Bosnien-Herzegovina und völkerrechtliche Beraterin des Auswärtigen Amtes. Von 2011 bis 2019 war sie die für Deutschland gewählte Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, von 2017 bis zum Ende ihres Mandats dessen Vizepräsidentin. Sie hat Slavistik, Neuere Deutsche Literatur und Romanistik sowie Rechtswissenschaften in München und Würzburg studiert. 1985 war sie zu einem Studienaufenthalt in Moskau, von 1994 bis 1995 als Visiting Researcher an der Harvard Law School.

Projekt-Präsentationen

Rechtsstaat und Unrecht

Vermittlungs- und Ausstellungskonzepte zu Rechtsstaatlichkeit in Abgrenzung zu historischen Unrechtserfahrungen

Wie prägen Unrechtsnarrative die Vermittlung von Rechtsstaatlichkeit in der kuratorischen Praxis und Bildungsarbeit und welche Fallstricke gehen damit einher?

Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Referenten: Achim Beier; Balthasar Dusch

Am 9. Oktober 1989 gingen in Leipzig mehr als 70.000 Menschen auf die Straße und demonstrierten gegen die SED-Diktatur. An diesem sogenannten „Tag der Entscheidung“ wurde nach 40 Jahren das Ende der SED-Herrschaft und der DDR eingeleitet. Einen Monat später fiel die Mauer und der Weg zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde frei. Diesem historisch bedeutsamen Ereignis gingen viele kleine Protesthandlungen voraus. Seit der Vereinsgründung 1991 sammelt das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. die hinterlassenen Selbstzeugnisse der DDR-Opposition, der Bürgerbewegung und der in den Jahren 1989/90 entstandenen Initiativen und Parteien, um diese zu sichern, dauerhaft aufzubewahren, zu erschließen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Achim Beier studierte von 1992 bis 1999 Geschichte sowie Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Leipzig. Seit 2006 ist er Projektmitarbeiter im Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. Er konzipierte Wander- und Open-Air-Ausstellungen sowie Internetpräsentationen. Ein Schwerpunkt dabei ist der Blick auf die ostmitteleuropäischen Einflüsse auf die friedliche Revolution in der DDR. Außerdem organisiert er das Erinnerungsprojekt STOLPERSTEINE an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Leipzig.

Balthasar Dusch (*1993) arbeitet seit 2019 für das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V (ABL). Studium der Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Regensburg (B.A.) sowie der mittleren und neueren Geschichte an der Universität Leipzig (M.A.). Im ABL zuständig für das Erschließungsprojekt des Aktenbestands der Bundesgeschäftsstelle der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS).

NS-Dokumentationszentrum München

Referentin: Dr. Mirjam Zadoff

Das NS-Dokumentationszentrum ist ein zentraler Lern- und Erinnerungsort, der an die Verbrechen der NS-Diktatur erinnert und sich mit ihren Ursachen, Ausprägungen und Folgen bis in die Gegenwart auseinandersetzt. Eine Dauerausstellung dokumentiert die Geschichte des Nationalsozialismus in München, die besondere Rolle der Stadt im Terrorsystem der Diktatur und den schwierigen Umgang mit dieser Vergangenheit seit 1945. Medien- und Bildungsangebote sowie ein breit gefächertes Veranstaltungsangebot laden dazu ein, die Inhalte und Themen zu vertiefen.

Mirjam Zadoff ist Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München, zuvor war sie Inhaberin des Alvin H. Rosenfeld Lehrstuhls für Jüdische Studien und Professorin für Geschichte an der Indiana University in Bloomington. Sie ist Mitglied der Bayrischen Akademie der Wissenschaften, und war Gastdozentin an der ETH Zürich, der UC Berkeley, der HU Berlin und der Universität Augsburg. Zu ihren Publikationen zählen u.a.: Der rote Hiob. Das Leben des Werner Scholem (2014), Nächstes Jahr in Marienbad (2007), sowie der in Kürze erscheinende, gemeinsam mit Nicolaus Schafhausen herausgegebene Band Tell me about yesterday tomorrow.

Apartheid Museum Johannesburg

Referentin: Emilia Potenza

Das Apartheid-Museum wurde 2001 in Johannesburg eröffnet. Es gilt als das weltweit erste Museum, das sich mit der Geschichte Südafrikas im 20. Jahrhunderts beschäftigt, in dessen Mittelpunkt die Geschichte der Apartheid steht.

Beginnend mit der Entdeckung von Gold am Witwatersrand im Jahr 1886 und endend mit dem Übergang zur Demokratie im Jahr 1994, veranschaulicht das Apartheid-Museum eindrucksvoll den Aufstieg und Fall der Apartheid.

https://www.apartheidmuseum.org/

Emilia Potenza ist Kuratorin für Ausstellungen und Vermittlung am Apartheid Museum in Johannesburg. Ihre Leidenschaft gilt der Geschichte, der Vermittlung und der Kunst sowie dem interdisziplinären Potential dieser Themenfelder. Zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen hat Sie verschiedene Zugänge für ein breites Spektrum an Besuchenden zur Geschichte Südafrikas geschaffen und Impulse zur kritischen Auseinandersetzung gesetzt.

Ihre berufliche Karriere ist durch Ihr Engagement im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung durch Bildung geprägt. Als Studentin und später auch als Lehrerin war sie in den 1970er und 1980er Jahren aktiv am Widerstand gegen die Apartheid beteiligt, vor allem durch den Aufbau von Südafrikas erster nicht-rassistischer Lehrerorganisation. Sie ist Autorin zahlreicher Lehrbücher für Geschichte und Englisch.

Emilia arbeitet im Apartheid-Museum seit dessen Gründung im Jahr 2001.

Rechtsstaat und Demokratie

Vermittlungskonzepte im Kontext von Rechtsstaatlichkeit und Demokratieförderung

Wie kann die Synergie von Demokratie und Rechtstaatlichkeit produktiv in der Vermittlung von Recht und Rechtsstaatlichkeit genutzt werden? Wo gibt es zentralen Unterscheidungsbedarf?

Die Verfassungsschüler

Referentinnen: Magdalena Strauch; Inga Wölfinger

Das Projekt „Die Verfassungsschüler“ macht Demokratie erlebbar, begeistert Jugendliche für Teilhabe und Demokratie und begleitet sie auf dem Weg zu einem eigenen gesellschaftlichen Engagement. In Workshops, Exkursionen und Begegnungen lernen sie die Demokratie, ihre Rechte und ihre eigene Rolle darin kennen und werden gestärkt, sich aktiv für ihre Interessen einzubringen. Dabei werden sie von sog. Demokratiescouts in Schulen und Jugendeinrichtungen individuell begleitet und unterstützt. Demokratiescouts erhalten durch Weiterbildungsformate im Projekt wertvolle Kenntnisse im Bereich der Demokratiebildung und können diese praxisbezogen umsetzen.
https://www.teachfirst.de/demokratiebildung/verfassungsschueler/

Magdalena Strauch absolvierte nach ihrem Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr in Indien. Anschließend studierte sie Theologie in Bonn, Jerusalem und Frankfurt. Von 2014 bis 2016 war sie als Teach-First-Fellow an einer Grund- und Stadtteilschule in Hamburg eingesetzt und arbeitete dort mit Jugendlichen einer Internationalen Vorbereitungsklasse u.a. im Bereich Demokratiebildung. Nach zwei Jahren in der Bildungsberatung in einem Stipendienprogramm für Geflüchtete bei der Caritas in Berlin begleitet sie seit 2018 das Projekt „Die Verfassungsschüler“ bei Teach First Deutschland, das sie von 2018 bis 2019 als Modellprojekt mit Jugendlichen in Berlin umgesetzt hat. Seit 2020 hat sie die Projektleitung für „Die Verfassungsschüler“ übernommen.

Inga Wölfinger studierte Public Administration und European Studies an den Universitäten Münster und Enschede. Nach ersten Erfahrungen im Bereich der politischen Bildung in Berlin setzte sie ihr Studium im Fach Internationale Politik und Internationales Recht an der Universität zu Kiel fort. Seit 2017 arbeitet sie als Bildungsreferentin und Demokratietrainerin in den Bereichen Prävention von Rechtsextremismus, Antidiskriminierung und Demokratieförderung. Im Januar 2021 begann sie die Arbeit im Projekt „Die Verfassungsschüler“ bei Teach First Deutschland und verantwortet die Qualifizierungs- und Fortbildungsmaßnahmen im Projekt.

demoSlam – Format für Verständigung

Referentin: Dr. Evgeniya Sayko

demoSlam ist ein neues unterhaltsames Diskussionsformat über kontroverse gesellschaftliche Themen. Teilnehmende mit verschiedenen Meinungen arbeiten in Paaren an einer Präsentation, in der sie ihre Unterschiede und auch Gemeinsamkeiten darstellen — alltagsnah und persönlich, kreativ und unterhaltsam.
www.demoslam.org

Dr. Evgeniya Sayko, promovierte Kulturwissenschaftlerin, beschäftigt sich mit neuen und kreativen Wegen der Verständigung an der Schnittstelle von Analyse und Praxis. So hat sie u.a. im Rahmen ihres Projekts „Wertediskurs mit Russland: klären, formulieren, vermitteln“ im Hertie-Innovationskolleg das Dialogformat demoSlam entwickelt und die MAGNET – Werkstatt für Verständigung mitgegründet.

National Constitution Center, Philadelphia

Referent: Jeffrey Rosen

Das National Constitution Center in Philadelphia ist eine private, gemeinnützige Organisation, die als Amerikas führende Plattform für Verfassungsbildung dient und das Ziel verfolgt, Informationen über die US-Verfassung auf einer überparteilichen Basis zu verbreiten.
Als „Museum of We the People“ erweckt das Center die Verfassung für Besuchende aller Altersgruppen durch interaktive Programme und Ausstellungen zum Leben. Als America’s Town Hall bringt das Center die führenden konservativen und liberalen Vordenker zusammen, um die Verfassung auf allen Medienplattformen zu diskutieren. Als Zentrum für politische Bildung entwickelt das Center Bildungsprogramme und Online-Ressourcen, die Bürgerinnen und Bürger inspirieren und es allen Amerikanerinnen und Amerikanern ermöglichen mehr über die US-Verfassung zu lernen.

https://constitutioncenter.org/

Jeffrey Rosen ist Präsident und CEO des National Constitution Center Philadelphia. Er ist außerdem Professor für Recht an der George Washington University Law School und Contributing Editor bei The Atlantic. Rosen studierte am Harvard College, der Oxford University und der Yale Law School. Er ist Autor von sieben Büchern, darunter Biografien über Louis Brandeis und William Howard Taft. Seine jüngste Publikation ist das Buch “Conversations with RBG: Justice Ruth Bader Ginsburg on Life, Love, Liberty, and Law.” Seine Essays und Kommentare erschienen im New York Times Magazine, im National Public Radio, in der New Republic, wo er Redakteur für Rechtsfragen war, und in The New Yorker, wo er ebenfalls als Redakteur tätig war.

Rechtsstaat und Menschenrechte

Vermittlungs- und Ausstellungskonzepte zu Rechtsstaatlichkeit in Abgrenzung zu historischen Unrechtserfahrungen

Wie können Menschenrechte institutionell vermittelt werden und welche Bedeutung könnte der Thematisierung von Rechtsstaatlichkeit dabei zukommen?

Canadian National Museum of Human Rights, Winnipeg

Referent: Clint Curle

Das Canadian Museum of Human Rights erforscht das Thema Menschenrechte, mit besonderem, aber nicht ausschließlichem Bezug auf Kanada, mit dem Ziel das Verständnis der Öffentlichkeit für Menschenrechte zu verbessern, den Respekt für andere zu fördern und zu Reflexion und Dialog anzuregen.
Das Museum lädt seine Besucherinnen und Besucher dazu ein, die zeitgenössische Relevanz vergangener und gegenwärtiger Menschenrechtsereignisse zu erkennen und bietet einen sicheren und anregenden Raum, um Respekt, Dankbarkeit und Verständnis für die kontinuierliche Verbesserung dieses Menschenrechtserbes zu kultivieren. Es veranschaulicht das Engagement der Kanadier für Freiheit und Demokratie und zielt darauf ab, ein informiertes, sich ständig weiterentwickelndes globales Gespräch zu entfachen.

https://humanrights.ca

Dr. Clint Curle ist Vizepräsident für die Fachbereiche Forschung und Ausstellungen am Canadian Museum for Human Rights. Er begann seine Karriere als Jurist. Bevor er 2010 zum Museum kam, war er Universitätsprofessor, Geschäftsführer einer Menschenrechtsorganisation und Gemeindepfarrer. Seine Ausbildung umfasst einen Doktortitel in Politikwissenschaft, MA-Abschlüsse in Recht und Theologie sowie einen Abschluss in Jura.

National Center for Civil and Human Rights, Atlanta

Referentin: Jill Savitt

Das National Center for Civil and Human Rights ist ein Museum und eine Menschenrechtsorganisation in Atlanta, die Menschen dazu inspiriert, ihre eigene Kraft zu nutzen, um die Welt um sie herum zu verändern. Die ikonischen Ausstellungen des Zentrums zeigen die Papiere und Artefakte von Dr. Martin Luther King, Jr., die Geschichte der US-Bürgerrechtsbewegung und Geschichten aus dem Kampf für Menschenrechte auf der ganzen Welt heute. Das Bildungsprogramm des Zentrums macht Geschichte für Schülerinnen und Schüler lebendig und gibt Lehrkräften Werkzeuge an die Hand, um die Geschichte der Bürgerrechte zu vermitteln, indem es zu kritischem Denken über demokratische Praxis und Bürgerbeteiligung anregt.
https://www.civilandhumanrights.org/

Jill Savitt, die Präsidentin und CEO des National Center for Civil and Human Rights, ist eine Menschenrechtsanwältin mit Expertise in der Prävention von Völkermord und Gräueltaten. Sie übernahm Ihre Funktion im März 2019, ist seit 2010 jedoch mit dem Center verbunden nachdem Sie dort die Ausstellung zu globalen Menschenrechten kuratierte.

Zuvor war Savitt die amtierende Direktorin des Simon-Skjodt Center for the Prevention of Genocide am US Holocaust Memorial Museum in Washington, DC. Das Zentrum regt globale Initiativen zur Verhinderung von Völkermord an.

Jill Savitt begann ihre Karriere als Reporterin für WAMU, ein Ableger des NPR, in Washington, DC. Sie schloss ihr Studium an der Yale University summa cum laude, Phi Beta Kappa, ab und ist Mitglied des Council on Foreign Relations.

Museo de la Memoria y los Derechos Humanos, Santiago de Chile

Referentin: Rayén Gutiérrez Cortés

Das Museo de la Memoria y los Derechos Humanos ist ein Ort der ethischen Reflexion über die vom chilenischen Staat zwischen dem 11. September 1973 und dem 10. März 1990 begangenen Verletzungen des Lebens und der Würde.

Zu seinen Hauptzielen gehört die Vermittlung dieser historischen Ereignisse, die Würdigung der Opfer und ihrer Familien sowie das Anregen der Debatte über die Bedeutung von Demokratie und Toleranz, um eine Wiederholung der Geschichte zu verhindern. Das Museum will eine Brücke zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und einem Teil ihrer Geschichte bauen, um Engagement für die uneingeschränkte Wertschätzung der Menschenrechte in allen Bereichen der Gesellschaft zu fördern.

Rayén Gutiérrez Cortés ist Museologin und hat einen Master in Museum Studies vom University College London (London, 2014) und einen Bachelor in Geschichte (Santiago, 2008). In den letzten 10 Jahren widmete Sie sich in ihrer Forschung und Arbeit den Prozessen der Erinnerungskultur in Lateinamerika mit besonderem Fokus auf die Rolle von Museen bei der Prägung des kollektiven Gedächtnis. Seit 2010 arbeitet sie im Museum für Erinnerung und Menschenrechte in Chile als Beauftragte für internationale Beziehungen und koordiniert transnationale Kooperationsprojekte mit Museen und Kulturinstitutionen, die Erinnerungsinitiativen weltweit unterstützen.