Jugend vor Gericht: Sinn und Grenzen von Strafen

Am Ende öffentlicher Debatten über Jugendkriminalität steht nicht selten die Forderung nach härteren Strafen für junge Straftäter. Doch welche Ziele haben Strafen – Abschreckung, Resozialisierung oder Prävention? Und warum wird zwischen Jugendstrafrecht und Erwachsenenstrafrecht unterschieden? Über diese und weitere Fragen spricht die Stiftung Forum Recht bei „Let’s Talk About Recht“ mit Jugendstrafrichter und Autor Dr. Alessandro Bellardita.

Die Stiftung Forum Recht lädt am Mittwoch, 12. November 2025 um 19:00 Uhr zu einer neuen Ausgabe der Gesprächsreihe „Let’s Talk About Recht“ ein, um mit dem Jugendstrafrichter Dr. Alessandro Bellardita über Sinn und Grenzen von Strafen bei jungen straffälligen Menschen zu reden.

Der Rechtsexperte gibt Einblicke in seinen Berufsalltag als Richter und spricht über Chancen und Herausforderungen des Jugendstrafrechts. Gemeinsam mit Moderatorin Marie-Elisabeth Miersch von der Stiftung Forum Recht ordnet er aktuelle Debatten ein – etwa die Diskussion um eine Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters oder den Vorwurf, Jugendliche mit Migrationserfahrung würden häufig(er) straffällig werden.

„Unsere Herkunft ist Teil unseres Lebens. Dennoch darf man das Leben eines Menschen nicht auf seine Herkunft beschränken“ sagt Dr. Alessandro Bellardita.

Dr. Alessandro Bellardita kennt beide Seiten der Strafjustiz: Nach seiner Promotion und ersten Jahren als Rechtsanwalt arbeitete der gebürtige Sizilianer als Staatsanwalt für organisierte Kriminalität, bevor er 2017 Richter wurde. Heute ist er Vorsitzender des Jugendschöffengerichts in Karlsruhe. Als Publizist und Autor bewegt er sich im Spannungsfeld zwischen Recht und Gesellschaft – etwa in seinem aktuellen Kriminalroman „Die sizilianische Akte“, der die Mafia in Deutschland thematisiert, oder in seinem juristisch-politischen Plädoyer „Demokratie und Pluralismus“, das Anfang dieses Jahres erschienen ist.

Das Publikum ist herzlich eingeladen, mitzudiskutieren und eigene Fragen einzubringen.